Mein pädagogisches Konzept
Meine Ziele in der Waldpädagogik und Umweltbildung
Als Umweltbildnerin möchte ich Menschen, vor allem Kindern, einen Zugang zur heimischen Natur eröffnen. Hierbei werden die Grundlagen eines ökologischen Denkens vermittelt. Dieses ist nicht losgelöst vom Leben der Menschen sondern betrifft uns direkt im Alltag, im Umgang mit uns selbst und unserer belebten Umwelt. Aus diesem Grund sind mir unmittelbare und originale Erlebnisse wichtig. Diese biete ich im Lebensraum Wald mit meinen waldpädagogischen Angeboten an, im Garten, in dem wir mit Kindern Gemüse anbauen oder bei den Honigbienen, im unmittelbaren Kontakt mit den Insekten und ihrer Lebensweise. Meine Angebote für Familienzentren, die im Wald wie auch in den Einrichtungen stattfinden, sollen die Eltern- Kind Beziehung durch gemeinsame Erlebnisse in der Natur stärken und Ideengeber für Naturerlebnisse sein. Im Wald bereite ich als Moderatorin der Veranstaltung das Thema vor, um den TN dort einen mehrstündigen Aufenthalt zu ermöglichen, bei dem sie sich wohl fühlen können. Wald und Natur bedeuten für mich nicht einen in die Natur verfrachteten Klassenraum, sondern ein ganzheitliches und handlungsorientiertes Lernangebot mit allen Sinnen, bei dem viel Freude entstehen soll. Das Erleben mit allen Sinnen und mit Freude ist mir wichtig, da ich davon ausgehe, dass sich Menschen an sensitive Erfahrungen, die Freude bereiten, positiv erinnern werden und so das Lernen unterstützt wird.
Mit meinen Methoden wird die Entwicklung der Sach- und Urteilskompetenz, nicht zu vergessen die Handlungskompetenz im Kind je nach dem Alter des Kindes und dem Thema des Naturaufenthalts gefördert. Die Teilnehmer werden befähigt, am Gestalten einer zukunftsfähigen Welt im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mitzuwirken.
Meine Zielgruppen
Meine Angebote richten sich an Menschen aller Altersstufen, einen Schwerpunkt meiner Arbeit habe ich mit Angeboten für Kinder ab vier bis 12 Jahren und mit Erwachsenen. Ich arbeite zum Teil integrativ, das heißt mit Menschen mit Behinderungen. Mit Menschen mit Demenz in den Wald oder zu den Honigbienenvölkern zu gehen, weckt bei vielen der Teilnehmer/innen Erinnerungen durch die verschiedenartigen sensitiven Ansätze in der Naturpädagogik. Ich arbeite mit Gruppenstärken von ca. sieben bis zu 14 Teilnehmern, bei Schulklassen auch größeren Gruppen zusammen.
Die Vorbereitungen für ein Umweltbildungsangebot
Jedes Angebot wird von mir in Bezug auf verschiedene Fragestellungen vorbereitet:
- Teilnehmeranforderungen (Alter, Anzahl),
- Thema in Absprache mit der Einrichtung,
- Jahreszeit,
- Erstellen eines Ablaufplans mit Zeiten, Inhalten, Methoden und Zielen,
- Fragestellung der Kriterien und Kompetenzen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung,
- Fraggestellung nach den zu vermittelnden Kompetenzen aus dem Curriculum,
- Örtlichkeit, hier Sicherheitscheck zum Beispiel bei Waldaufenthalten (Risikoanalyse),
- Die Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber ist gewährleistet, die Einbindung in zum Beispiel Projekte erwünscht. Oftmals werden die Angebote dokumentiert und an den Auftraggeber versendet.
Die Veranstaltungsorte
Meine Veranstaltungsorte sind Wälder mit ausgesuchten festen Treffpunkten im Kreis Mettmann, Düsseldorf und Umgebung. Diese Treffpunkte sind auf meiner Internetseite www.naturerfahrungs-angebote.de einsehbar, der Kontakt mit den Waldbesitzern wurde hergestellt. Als BNE Kooperationspartnerin arbeite mit dem Regionalzentrum Naturschutzzentrum Bruchhausen in Erkrath zusammen. Dort haben wir zwei Honigbienenvölker stehen, mit Hilfe derer ich für Schulen und andere Interessierte den „Blick ins Bienenvolk“ anbiete und eine wöchentliche Bienen- AG mit Schülern und Schülerinnen eines Gymnasiums und einer Grundschule. Gemeinsam arbeiten wir mit Kindergärten und Schulen zusammen und können verschiedene BNE Angebote durchführen (z.B integrative Angebote im Schulgarten, Kindegartenangebote im Wald, Apfelbaumpflanzaktionen).
In Mettmann biete ich auf einer von uns gepflegten Streuobstwiese Umweltbildungsangebote zum Obstbaumschnitt und zur Apfelvielfalt im Lebensraum Streuobstwiese an.
Welche Ziele einer Bildung für nachhaltige Entwicklung fließen in meine Angebote ein?
Die ökologische Dimension steht bei meinen Angeboten im Vordergrund. Mit unterschiedlichen waldpädagogischen Methoden wie situiertes und entdeckendes Lernen, selbstorganisiertes Lernen, Herausarbeiten von Erkenntnissen, Herstellen von Vergleichen, Reflexion und Gespräch u.a. vermittele ich ökologische Zusammenhänge, Artenkenntnisse und Biodiversitätsverständnis. Dabei spiegele ich immer wieder die ökonomischen Einflüsse und Bedürfnisse der menschlichen Naturnutzer und -verbraucher im Vergleich zum Alltag der Teilnehmer (Beispiel Honigbienen: Bedeutung für die ökologische Vielfalt und Bestäubertätigkeit mit ökonomischen Gewinn). Auch das globale Denken wird vernetzt zum Beispiel bei der Betrachtung der weltweiten Honigbienennutzung, der Verschiffung von Honig und Bienenvölkern um die ganze Welt und die Folgen. Im Lebensraum Wald liegen ökologische und ökonomische Faktoren eng beieinander, z.B. Naturverjüngung und Holznutzung.
Durch das im Wald angebotene vorbereitete Lernumfeld ergeben sich für die Teilnehmenden soziale Übungseinheiten z.B. beim Stationenlernen, Aufgabenerarbeitung im Team, Versprachlichung, Kommunikation und Verschriftlichung von Ergebnissen oder aber auch das Einhalten von Waldregeln im Miteinander und Rücksichtnahme in der Natur. Somit wird auch die soziale Dimension einer BNE berücksichtigt.
Beachtung der Kriterien und Kompetenzen einer BNE
Wichtig ist mir in meinen pädagogischen Angeboten die Vermittlung von Gestaltungskompetenzen, die die Teilnehmer je nach ihrem Alter und ihren Möglichkeiten helfen, Konflikte, die unsere Lebensweise betreffen, zu benennen, einzuordnen in den Bezug zu Ihnen selbst und nachhaltig wirksame Lösungen für die Zukunft heraus zu arbeiten.
Ich orientiere mich an den UNESCO Kompetenzen des Unesco Mahadma Ghandhi Institute of Education of Peace and Sustainable Development, 2018. Hierbei muss erwähnt werden, dass nicht jede Veranstaltung gleichmäßig alle Kompetenzen mit berücksichtigen kann:
- Aneignung von Wissen
- Lösung von Problemen und Konflikten
- Kritisch denken
- Kommunizieren und verhandeln
- Systemisches Lernen
- Zukunftsrelevanz
- Wertereflexion
- Partizipation und Zusammenwirken
- Perspektivenwechsel, Mulitperspektivität
- Inklusiv denken und handeln
- Solidarität und Verantwortung zeigen
Astrid Walker im Februar 2023